Als das französisch Passagierschiff „Ville du Havre“ im November 1873 von New York ablegte, war Mrs. Spafford mit ihren vier Töchtern unter den Passagieren. Sie waren auf der Reise nach Schottland, um sich dort dem Team von Evangelist Moody anzuschließen, der dort gerade Veranstaltungen durchführte. Ihr Mann, Horatio G. Spafford (1828-1888), Rechtsanwalt in Chicago, wollte aufgrund einiger geschäftlicher Verpflichtungen etwas später nachreisen. Die Familie hatte kurz zuvor durch Feuer ihr Anwesen und ihren Besitz verloren.

Am 22. November 1873 wurde das Schiff auf ruhiger See um 2 Uhr morgens von einem eisernen englischen Segelschiff gerammt und sank innerhalb von 30 Minuten. 226 Menschen verloren ihr Leben, darunter auch die vier Kinder der Spaffords. Dass die Frau gerettet wurde, lag daran, dass ein Matrose zu der Stelle ruderte, wo das Schiff gesunken war. Hier fand er Mrs. Spafford im Wasser. Sie war eine der wenigen Überlebenden.

Neun Tage später, als die Überlebenden in Cardiff an Land gebracht worden waren, telegrafierte Mrs. Spafford ihrem Mann: „Allein gerettet“. Sobald er konnte, buchte er eine Fahrt auf einem Schiff nach Europa, um zu seiner Frau zu kommen. Während der Überfahrt im Dezember 1873 rief ihn der Kapitän in seine Kabine und sagte: „Ich glaube, wir passieren jetzt die Stelle, wo die „Ville du Havre“ untergegangen ist. In jener Nacht schrieb Mr. Spafford dort, mitten auf dem Atlantik, aus einem gebrochenen Herzen und aus seinem Schmerz heraus ein Lied. Dieses Lied wurde schon vielen Menschen zum großen Segen.

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
Psalm 23,1-3